Alles passt zusammen

Nun fügen sich alle Puzzelteile zusammen und es läßt sich unter dem aktuellen LTS von Java, dem JDK 11, ein Beispiel mit Hibernate mit SQLite Datenbank, Jooq und Spring Boot 2.1 unter der Verwendung von Gradle als Buildsystem umsetzen. Bis hierhin gab es einige Baustellen, die im Zuge der Modularisierung (Projekt Jigsaw), noch zu beseitigen waren. Jetzt ist eine Umsetzung mit den aktuellsten Versionen möglich und dieses möchte ich hier vorstellen.

Hier die benötigten Komponenten im Einzelnen:

  • Spring Boot 2.1
  • Spring Data JPA (spring-boot-starter-data-jpa)
  • Jooq 3.11.4 (im Spring Boot Starter definiert)
  • Gradle 5.0-RC4
  • sqlite-dialect (Hibernate Dialekt)
  • sqlite-jdbc (Treiber)

Die Demo

Die Anwendung erstellt zwei Invocation Objekte und persistiert sie mit JPA (Hibernate) in der Datenbank. Im Anschluss wird mit Hilfe von Jooq die Tabelle aus SQLite Datenbank wieder gelesen und in Tabellenform auf der Konsole ausgegeben. Das Ganze passiert in der Klasse InitDatabase, die das CommandLineRunner Interface implemenmtiert und somit beim Start der Anwendung ausgeführt wird. Die SQLite Datenbank legt die Daten in der Datei application.db ab. Eine initiale Version ist im Git Repository vorhanden (s.u.).

Ausführen der Anwendung

Der Build wird wie immer mit dem Dreisatz git clone, cd, ./gradlew clean build bootRun angestoßen.

git clone https://mrpeacockgit.duckdns.org:443/Public/spring-hibernate-jooq-sqlite-demo.git
cd spring-hibernate-jooq-sqlite-demo/
./gradlew clean build bootRun

Hier sehen wir den schön formatierten Output von Jooq auf der Konsole.

ACHTUNG: Es muss der Gradle Wrapper unter JDK 11 ausgeführt werden, weil Java 11 als Source- und TargetCompatibility angegeben ist. Wird Gradle z.B. unter Java 8 ausgeführt, dann bricht Gradle den Buildvorgang mit > Could not target platform: ‘Java SE 11’ using tool chain: ‘JDK 8 (1.8)’ ab. Hat man keine JDK 11 zur Hand, dann kann Source und Target auf Java 8 reduziert werden, da keine Sprachfeatures von Java 11 genutzt werden.

Import in Eclipse

Damit in Eclipse die Anwendung fehlerfrei ist, müssen 2 Schritte ausgeführt werden.

  • Generierung des Java Codes. Es muss die Generierung der Java Quelltexte, aus dem gegebenen Datenbankschema mit Hilfe des Jooq Code Generators, durchgeführt werden. Der Task generateSpringhibernatesqliteJooqSchemaSource wird von dem Jooq Plugin bereitgestellt.

  • Damit die statischen Importe gefunden werden, müssen sie auch im Eclipse Buildpath vorhanden sein. Dazu muss einmalig der Task eclipse ausgeführt werden.

Jetzt sollte das Projekt fehlerfrei im Eclipse sein.

Die Entität

Die Entity die hier verwendet wird, ist der Demo bedingt, sehr einfach gehalten. Wie immer verwende ich das Project Lombok, um den Code sauber von Boilerplate Code zu halten.

@Entity
@Data
public class Invocation {
    @Id
    @GeneratedValue(strategy=GenerationType.AUTO)
    private Long id;

    private String name;
}

GenerationType

Der GenerationType muss hier auf AUTO stehen, ansonsten wird der Start der Anwendung mit einer Exception quittiert.

Caused by: org.sqlite.SQLiteException: [SQLITE_CONSTRAINT]  Abort due to constraint violation (NOT NULL constraint failed: invocation.id)

Hibernate Schema Erzeugung / Jooq Code Generation

Hier haben wir ein Henne-/Ei-Problem! Der Code Generator von Jooq benötigt eine Datenbank aus der er das Schema ausliest, um den Code zu erzeugen. Im Quelltext wird aber bereits per Import auf generierten Code zugegriffen, was zu einer Fehlermeldung beim Kompilieren während des Builds führen würde. Da die Code Generierung vor der Kompilierung erfolgt, habe ich eine leere Datenbank mit in das Git Repository aufgenommen. Somit kann die Anwendung über den Gradle Build gebaut und auch ausgeführt werden.

Problem der automatischen Schema Generierung

Anhand des oben beschriebenen Henne-/Ei-Problems, sollte eigentlich jedem schnell klar werden, dass das keine Lösung für große Anwendungen ist. Es sollte hier besser auf andere Lösungsansätze ausgewichen werden. Z.B. Flyway als Datenbankschemamigrationstool oder einfach die Verwendung von Spring Boot Bordmitteln (Spring liest schema.sql ein und verarbeitet die SQL Anweisungen).

Jooq Konfiguration

Für das Erstellen der Konfiguration Jooq Code Generator wird das Plugin von Etienne Struder verwendet. Hier in den Beispiel ist nur eine Grundkonfiguration vorgenommen worden. Alle Einstellungsmöglichkeiten die möglich sind, lassen sich über das XSD für Jooq Code Generator erfahren. Das lesen und verstehen des recht umfangreichen XSD ist nicht einfach. Man kann aber z.B. über Visual XSD sich das XSD visualisieren lassen und so den Aufbau schneller verstehen.

Autovervollständigung in Eclipse

Bei der Eingabe in Eclipse werden nicht automatisch die statischen Imports für die generierten Tabellen von Jooq angezeigt. Hier muss man in Eclipse erst den Umweg über eine nicht statischen Import nehmen, um ihn dann per STRG + 1 in einen statischen Import zu überführen.

Beispiel

In der Klasse InitDatabase die den CommadLineRunner implementiert, möchten wir alle Invocations aus der Datenbank listen.

private void listInvocations() {
        ctx.select()
            .from(INVOCATION)
            .fetch()
            .forEach(System.out::println);
    }

INVOCATION ist hier über den statischen Import

import static db.Tables.INVOCATION;

bekannt. Damit die Autovervollständigung funktioniert, muss der Import vorhanden sein. Das heißt erst nach dem man den Import eingefügt hat, lässt sich mit STRG + SPACE das Code-Fragment .from(INVOCATION) einfügen. Das ist nicht sehr effektiv, da man immer erst den Import einfügen muss.

Einstellung der Favoriten

Der Generator von Jooq ist so konfiguriert, dass die Tabelle aus der Datenbank im Java Package de.Tables.* gelistet werden. Die Quelltexte werden außerhalb von main in src/db gespeichert, so dass jederzeit durch löschen von dem Verzeichnis src/db die generierten Quelltext sauber neu erstellt werden können, ohne das alte Artefakte noch verhanden sind.

Man kann Eclipse anweisen, bestimmte static Members anzuzeigen, auch wenn das Import noch fehlt. Und genau das führt hier zum Ziel und erleichtert die Eingabe von Jooq Queries mit der hervorragenden DSL enorm.

In den Präferenzen von Eclipse wählen Sie java –> Editor –> Content Assist –> Favorites und erstellen einen neuen Typen. Hier ist es *db.Tables.**.

Jetzt kann die Eingabe vervollständigt werden, ohne das der Import zuvor vorhanden war

SQLite-JDBC in Memory

Der Java Treiber sqlite-jdbc besitzt die Möglichkeit eine schnelle in Memory Datenbank anzulegen. Hierzu muss nur die JDBC URL angepasst werden.

jdbc:sqlite::memory:

Mit dieser URL wird keine Datenbank Datei im Dateisystem erzeugt und auch der Zugriff auf die Daten ist performanter.

SQLite Dialect

Um Hibernate zur Zusammenarbeit mit SQLite zu bewegen, gibt es seit kurzem ein Release für https://github.com/gwenn/sqlite-dialect auf Maven. D.h. es kann direkt über Maven Central bezogen werden. Früher wurde das Programm nur über Jitpack.io verteilt, was zusätzliche Konfiguration im Buildskript erforderte.

Nun kann man die beötigten Abhängigkeiten mit 2 Zeilen hinzufügen:

// SQLite
compile('org.xerial:sqlite-jdbc:3.25.2')
compile('com.github.gwenn:sqlite-dialect:0.1.0')

Jetzt muss nur noch Konfiguration angepasst werden:

spring:
  datasource:
    url: jdbc:sqlite:empty.db

oder

spring.datasource.url=jdbc:sqlite:empty.db

Nun sollten in der Anwendung erstellte Repositories auf der SQLite Datenbank arbeiten.